Kapellen auf dem Pfarrgebiet 

Im Mönchengladbacher Landgebiet finden sich in den meisten größeren Honschaften eigene Kapellen; Honschaft bezeichnet dabei eine Ansiedlungsgruppe mit ca. 100 Personen. Der Begriff zählt zwar auch heute noch zum allgemeinen Sprachgebrauch, gehört aber durch die heutige moderne Wohnstruktur der Vergangenheit an. Die Kapellen waren in den früheren Jahrhunderten als Betstätten gedacht, in denen Totenandachten und Rosenkranzgebete abgehalten wurden. Zu den Sonntagsgottesdiensten und Feierstunden mussten die Gemeindemitglieder oft weite Wege zur Mutterpfarre, damals noch Sankt Helena in Rheindahlen, zurücklegen

Auch nachdem die Kirche Sankt Rochus im Jahre 1904 erbaut wurde und seit Januar 1906 für Gottesdienste genutzt wurde, wurde die Nutzung der Kapellen trotz des jetzt kürzeren Weges beibehalten.  

 

Die bestehenden Kapellen und Orte der Heiligenverehrung sind: 

 

 - Kapelle St Sebastianus, Broich

 - Kapelle "zur Hl Familie", Genhausen

 - Kapelle St Josef, Gatzweiler

 - Kapelle "zur heiligsten Dreifaltigkeit", Genhodder

 - Wegekreuz, Genhodder

 - Kapelle "zum Hl Josef und Antonius von Padua", Peel

 - Kapelle "zur Hl Brigida", Peel

 - Heiligenhäuschen "zum Hl Rochus", Broich

 - Bildstöckchen Hl Josef, Broich

 - Kapelle Hl Petrus, Koch

 

Ein Großteil der folgenden Informationen wurde aus der Chronik zum 75-jährigen Pfarrjubiläum im Jahre 1979 gewonnen. Sollten Sie neuere aktuelle Informationen und Geschichten rund um die Kapellen haben, sind wir um Hinweise und Geschichten sehr dankbar. Bitte kontaktieren Sie uns. 

Sebastianuskapelle, Broich 

Die Sebastianuskapelle in Broich wurde im Jahre 1754 in Fachwerk erbaut und ist nach den Angaben des Landeskonservators die wertvollste Kapelle im Pfarrbezirk. Nach vorne schließt sie mit einem Vor- und Überbau ab. Auf dem Firstende hat sie einen Dachreiter mit Glöckchen. Diese Bronze-Glocke wurde 1923 angeschafft und installiert.

Die Inschrift im Türsturz lautet: "Bittet, so werdet ihr empfahen IOH 16VZ . 17V4"

 

Im Jahre 1923 renovierten die Bewohner des Kapellenbezirkes dieses Bethaus. Die feierliche Einweihung nach der Restaration fand im September 1923 statt.

 

 

 

 

 

Kapelle zur Hl Familie, Genhausen

An der Bahnlinie Rheindahlen - Wegberg liegt zur rechten Seite die Honschaft Genhausen, wo die Bewohner im Jahre 1848 eine Kapelle zur Hl Familie errichteten. Bei einem Großbrand im September des Jahres 2001 wurde leider ein Großteil der Kapelle zerstört. Übrig ist allein der auf dem Bild zu sehende Rest des Bodens.

 

 

 

Kapelle St Josef, Gatzweiler

In der westlichsten Honschaft unserer Pfarre, Gatzweiler, erbauten die Bewohner im Jahre 1853 die Kapelle zum Hl Josef, die unmittelbar am Mühlbach gelegen ist. Durch die Erschütterungen der Durchfahrtsstraße des Dorfes von passierenden LKW und Betonmischern wurde das Fundament, die Wände und Decken so in Mitleidenschaft gezogen, dass eine Grundsanierung statt finden musste. Für kurze Zeit stand gar im Raum die Kapelle komplett abzureißen.

 

 

Kapelle zur heiligsten Dreifaltigkeit, Genhodder

Die Kapelle Genhodder zur heiligsten Dreifaltigkeit wurde im Jahr 1825 aus Fachwerk mit Backsteinausfachungen mit dreiseitigem Abschluss und Dachreiter mit Glöckchen erbaut. In der Giebelseite zur Straße wurde von den Bewohnern des Bezirkes ein Kruzifix mit 2 Gedenktafeln der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege aus dem Bezirk angebracht. Im Jahre 1964 wurde die Kapelle renoviert. Sie steht unmittelbar an der Durchfahrtsstraße auf der Höhe Genhodder 13.

 

Wegekreuz, Genhodder

Das Wegekreuz Genhodder steht an der Straßengabelung Genhodder - Peel - Koch. Es wurde im Jahre 1907 errichtet. Dieses alte Kreuz, mit einem Korpus aus Gusseisen, hat zuvor am alten Weg von Ellinghoven nach Beeck gestanden. Der Korpus in einer Größe von 65 cm ist bemalt und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das Kreuz diente in den Jahren 1907 bis 1932 als Altargestaltung für die Fronleichnamsprozession und ist heute Treffpunkt für die Abholung der Fußpilger bei der Rückkehr aus Kevelaer. Vor dem Kreuz wurde mit Bänken und Tischen ein Platz zur Erholung für vorbeikommende Radfahrer und Fußgänger errichtet. 

 

Kapelle zum Hl Josef und Antonius von Padua, Peel

Die Kapelle zum Hl Josef und Antonius von Padua in Peel ist in der Zeit zwischen 1870 und 1880 erbaut worden. Diese kleine Kapelle ist ein Backsteinbau mit dreiseitigem Abschluss. Auf dem Firstende ist ein Dachreiter mit Kreuz. Im Innern ist ein Kruzifix, holzbemalter Korpus in einer Größe von 90 cm. Das Kruzifix hat profilierte Kanten und stammt aus dem 19. Jahrhundert. In der Kapelle sind ferner zwei holzbemalte Standbilder aufgestellt: Hl Josef mit Kind, Größe 66 cm aus dem 19. Jahrhundert und Hl Antoinus von Padua mit Kind, Größe 67 cm, ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert.

 

Kapelle zur Hl Brigida, Peel

 

Die Kapelle zur Hl Brigida Peel wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Wie zu dieser Zeit üblich handelt es sich auch bei dieser um einen Backsteinbau mit dreiseitigem Abschluss. Auf dem Firstende ist ein Dachreiter mit Glöckchen installiert. Das Standbild der Hl Brigida ist neugotisch und befindet sich in einer Nische in der Tür. An der Seite befindet sich eine ruhende Kuh.  

Im Jahre 1972 wurde die Kapelle renoviert. Es wurde eine neue Eichentür eingebaut, ein neuer Fußboden verlegt, eine Zwischendecke eingezogen und ein neuer Altartisch wurde aufgestellt. 

 

 

 

Heiligenhäuschen zum Hl Rochus, Broich

 

Das Heiligenhäuschen zum Hl Rochus liegt an der Straßenecke Rochusstraße ca 500 m östlich von der Pfarrkirche. Es ist ein spitzbogiger, schlichter, verputzter Baukörper mit aufgesetztem Metallkreuz. Hinter vergitterter Nische ist das Standbild des Hl Rochus, Größe 65 cm, aus Holz bemalt. Plastik des Hl Rochus und Gitter stammen aus dem Jahre 1750. Der Hl Rochus ist dargestellt mit Pilgerstab und Hund, der ein Brot im Maul trägt, und hat an der Mütze zwei gekreuzte Schlüsselpaare in Relief. Das Häuschen ziert der Spruch: "St Rochus Mächt'ger Schutzpatron, O bitt für uns an Gottes Thron. Bewahr vor Sünde, Seuch und Leid die fromme gläubige Christenheit!"

 

 

 

 

Bildstöckchen Hl Josef Broich

Das Bildstöckchen Hl Josef Broich ist das jüngste seiner Art auf dem Pfarrgebiet und steht unweit der füheren Kapelle zum Hl Josef. Dargestellt ist der Hl Josef als Holzschnitzerei, davor befinden sich zwei Bänke. Es steht auf der Broicher Straße.

 

 

 

Kapelle Hl Petrus, Koch

Die Kapelle in Koch ist die jüngste ihrer Art, sie wurde im Jahr 1995 vom Kapellenbauverein des Dorfes erbaut. Von 1922 bis 1971 gab es in Koch einen anderen Standort für die damalige Petrus-Kapelle. Diese befand sich an der Hardter Landstraße gegenüber der Einmündung nach Koch und musste 1971 einer Begradigung der Landstraße weichen. Jetzt steht die Kapelle ortseinwärts von Peel oder Genhodder kommend auf der linken Seite. 

Figur des Hl Rochus an der Königsburg zum Prunk- und Heimatfest